Lange Zeit waren Weine aus Umbrien nur Italienliebhabern als ebenbürtige Alternative zu den immer teurer werdenden Rotweinen der Toscana bekannt. Beobachtet man die momentane Preisentwicklung auf dem italienischen Weinmarkt, so gilt das mit Sicherheit noch immer, obwohl man sich natürlich auch in Umbrien der allgemeinen Marktsituation nicht verschließt. Die Rebsorte Sagrantino di Montefalco, eine Spezialität der Region Montefalco, wurde früher nur süß ausgebaut, doch heute wird diese traditionelle Strohweinvariante zunehmend seltener und teurer. Egal ob trocken oder als süßer Strohwein (Passito), aus der Sagrantinotraube werden mächtige Rotweine hergestellt, die mindestens 12 Monate im Holzfass verbracht haben.
Der Sagrantino Passito von Filippo Antonelli wird als einer der Besten der Region Montefalco eingestuft, ausdrucksvoll und mit einem interessanten Wechselspiel zwischen Fruchtsüße und den rebsortentypischen, kräftigen Tanninen. Zum Sagrantino macht sich Käse besser als ein Dessert. Natürlich passt mal wieder ein Blauschimmelkäse, aber viel schöner ist hier Ziegenkäse, z.B. ein Ziegenbrie, der ruhig auch etwas reifer sein darf.