Südlich von Lissabon, auf der Halbinsel Setubal ist eine portugiesische Süßweinspezialität beheimatet, die bislang noch kaum den Weg ins Port und Madeira trinkende Ausland geschafft hat. Oder ist Ihnen schon mal der Moscatel de Setubal begegnet? Nein? Dann wird es Zeit! Wie oft bei süßen Weinen kommt auch hier die aromatische Muskatellertraube (Alexandriner-Muskateller) zum Zug, die zu mindestens 85% im Moscatal de Setubal enthalten sein muss.
Einzigartig ist jedoch das Produktionsverfahren: Genau wie bei der Herstellung von Portwein wird auch beim Moscatel de Setubal die Gärung des Mostes durch Zugabe von Weingeist gestoppt. Im Gegensatz zu anderen gespriteten Süßweinen bleibt hier jedoch die Maische für Monate im Wein, um die Geschmacksstoffe möglichst vollständig aus dem Lesegut zu extrahieren. Erst ein halbes Jahr nach der Lese wird dieser Wein gepresst, gefiltert und in Fässer abgefüllt, in denen er dann einige Jahre reift. Kein Wunder, dass auch die Aromen, verglichen mit anderen Likörweinen, unseren Gaumen neu- und einzigartig anmuten. Diese spannende Kombination von Zitrusfrüchten, Kräuternoten und exotischen Gewürzen machen den Moscatel de Setubal zu einem außergewöhnlichen und unverwechselbaren Wein.
Und noch eine angenehme Eigenschaft: Moscatel muß nicht sofort verbraucht werden: Verschlossen erhält er auch mehrere Wochen im Kühlschrank seine Aromen.
Venancio da Costa Lima mit Sitz auf der Quinta do Anjo in Palmela ist ein Familienunternehmen mit einer fast einhundertjährigen Tradition. Erst seit kurzem wagt man sich - mit Erfolg - auch in den internationalen Wettbewerb. (Noch) ein Geheimtipp, den es nicht an jeder Ecke gibt.